Dienstag, 17. Januar 2012

Hygienebedingungen in Mittelerde

Es ist geschafft: Ich hab mich durch die bestehenden sechs Kapitel von Seelenwanderer gequält und damit die Bestandsaufnahme des Romans abgeschlossen.
Fazit: Grauenhaft schlecht geschrieben, vor Klischees strotzend. Da muss viel komplett geändert werden.
 Aber was will man von den ersten 50 Seiten einer 16jährigen auch erwarten?
Einen alten Text zu lesen, birgt häufig auch eine gewissen Komik, so fand ich mit 16 diese Passage wohl besonders witzig:

 Gwenn hatte mit ihrer Vermutung richtig gelegen, denn als sie den kleinen Raum betreten hatte und die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, schlug ihr sofort ein übler Geruch entgegen und sie musste sich zwingen, nicht sofort wieder aus dem Raum herauszustürzen. In dem Raum befand sich eine Toilette, oder vielmehr ein sehr vorzeitliches Plumpsklo. Über einer, sicher einige Meter tiefen, Grube stand eine Holzkiste, die oben ein Loch aufwies. Gwenn überwand die aufsteigende Übelkeit, denn diese Örtlichkeit hatte sie jetzt doch sehr dringend nötig. „Warum steht in Fantasybüchern oder Abenteuergeschichten eigentlich nie was über die schlechten hygienischen Bedingungen? So unangenehme Dinge werden einfach immer unterschlagen! Na ja, es interessiert den normalen Menschen ja auch eigentlich nicht, wie die Klos in Mittelerde beschaffen sind. Ein Autor muss schon ziemlich verrückt sein, wenn er so was beschreibt.“

Tja, für besonders witzig und verrückt halte ich mich heute definitiv nicht mehr, also ran an die Arbeit!
Jetzt steht eine neue Ausarbeitung der Charaktere, der ganzen Welt und vor allem des Plots auf dem Plan. Ich hoffe, nicht allzu lange zu brauchen, allerdings schleichen sich schon wieder ungebetene Ideen in meinen Kopf, die den Schwerpunkt deutlich von der früheren Handlung weglenken und die Geschichte des einbändig angelegten Romans sprengen würden.
Huschhusch- verschwindet! So viel will ich doch gar nicht schreiben =)

Arbeitet von euch eigentlich jemand mit einem konkreten Plotplan? Wie genau legt ihr die Handlung im Vorraus fest?


1 Kommentar:

  1. Ganz ähnliche Ideen hatte ich auch mit 15 ;-) Ich habe mich gefragt, ob die Charaktere in Fantasyromanen denn nie Bedürftnisse haben, weshalb ich angefangen hatte, es wie das Essen etc. einzubauen - was so ziemlich jedes Mal die gesamte Stimmung ruiniert hat ;-)
    Gut, dass wir es inzwischen besser wissen und sich unser Stil weiterentwickelt hat. Und auch wenns nicht motivierend ist: Die Ideen werden sicher nicht so schnell verschwinden, sondern so hartnäckig im Nacken sitzen, bis du den Roman in völlig ungeahnte Richtungen entwickelst. Von ganz alleine sozusagen. Aber gerade das ist ja das spannende am Schreiben :-)

    Demnach: Einen großen Plot lege ich zwar fest, aber Details und auch spontane Änderungen überlasse ich dem Schreibfluss.

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