Montag, 20. August 2012

Rezept: Mondenkinds Abdeckpaste

Nach gut dreieinhalbmonatiger Testphase kann ich nur positives über meine selbstgerührte Camouflagecreme berichten und will daher nun das Rezept mit euch teilen.
Vorweg: Die Paste ist seeehr ergiebig, ich hab ja wirklich unreine Haut und habe sie seit dem Rühren täglich verwendet.
Insgesamt deckt sie etwas weniger, als gekaufte Camouflagecreme und glänzt etwas mehr. da ich aber sowieso auch immer Puder verwende, stört mich das nicht besonders.
Alternativ werde ich beim nächsten Mal vielleicht etwas weniger Rizinusöl verwenden (das sorgt nämlich für Glanz und ist deshalb oft in naturkosmetischen Lippenprodukten enthalten) und dafür etwas mehr Pigmentmischung.
An der Rezeptur kann natürlich noch beliebiges verändert werden.

Insgesamt habe ich vesucht, Öle und Wirkstoffe zu verwenden, die antibakteriell wirken, damit die Creme nicht nur einen abdeckenden Effekt hat.

Nach fast 4 Monaten Benutzung... der Makromodus enthüllt alle Fingertatscher *hust*, aber man sieht, wie wenig nach täglicher Benutzung im halben Gesicht fehlt. Das Töpfchen reicht mir damit sicher fast noch das ganze Jahr. Keine Veränderung der Konistenz (höchstens minimal weicher bei der Hitze, die momentan herrscht).

Mondenkinds Abdeckpaste
Zutaten:

Öle und Buttern:
1 g Jojobaöl
3 g Rizinusöl
2 g Aprikosenkern- oder Mandelöl
1 g Mangobutter

0,2 g Candelillawachs
0,3 g Bienenwachs
0,3 g Beerenwachs

0,2 g Lanolin

Pulver:
2 g Pigment (ich habe hier meine Basispigmentmischung nach olionatura verwendet, in der bereits Titandioxid und Eisenoxid in Ocker und Dunkelbraun enthalten sind)
0,5 g Titandioxid (für stärkere Deckkraft)
0,2 g grüne Tonerde (grün neutralisiert bekanntlich Rötungen und Tonerde hat ja angeblich heilende Wirkung ;) )

Wirkstoffe nach Wahl: (jeweils ein bis drei Tropfen)

Vitamin E
Teebaumöl
Arnikaöl
evtl. Panthenol

Herstellung:

Vorneweg ganz wichtig: Beim Selberrühren von Kosmetik muss immer möglichst steril gearbeitet werden! Also alle Gefäße, Löffel, Rührstäbe etc. gut desinfizieren, entweder im Dampfdruckkopftopf oder mit reinem Alkohol. Ich persönlich nehme immer Alkohol und reinige damit bevor ich anfange alles aus.
Die Grundlagen des Kosmetikrührens sollte euch in etwa bekannt sein, lest euch am besten sonst vorher einmal die Einsteigerhinweise auf olionatura durch!

Möglichst nirgends reinfassen, Hände vllt auch vorsichtshalber desinfizieren!
Dann alle Zutaten erstmal mit einer Feinwaage abwiegen und bereitstellen.

Pigment, Titandioxid und Tonerde in einem Mörser fein zerreiben. Je feiner das Pulver nachher ist, umso besser mischt es sich und die Paste deckt besser. Bei mir haben sich in der fertigen Paste leider einige festere Klümpchen gebildet, das lässt sich vielleicht verhindern, indem ihr das Pulver mehrfach durch ein feinmaschiges Sieb streicht.
Dann wird das Pulver mit dem Rizinusöl in einem Becherglas vordispergiert, also gut eingerührt. Das soll am besten mit einem Milchaufschäumer gehen, leider habe ich aber keinen, vielleicht hätte auch das die Klümpchenbildung verhindert.
Die Mischung vorsichtig erhitzen, nicht über 80°C!

Die übrigen Öle mit den Wachsen in einem anderne Becherglas erhitzen und dabei mit einem Glasstab oder Löffel rühren, bis die Wachse komplett geschmolzen sind (Candelillawachs hat den höchsten Schmelzpunkt). Vom Herd ziehen und kurz warten, dann Mangobutter dazugeben (Buttern dürfen nie zu heiß werden, sonst werden sie nachher krisselig).

Die Rizinus-Pigmentmischung in die Öl-Wachsmischung geben und gut verrühren.

Wenn alles etwas mehr abgekühlt ist, die Wirkstoffe hinzugeben.

Die fertige Mischung in ein kleines Töpfchen füllen (sie ist aber auch fest genug für eine Lippenpflegestifthülse, wenn einem diese Form lieber ist) und erkalten lassen.
Die Masse härtet nach dem kompletten Erkalten noch etwas nach.

Da keine Wasserphase enthalten ist, muss nicht konserviert werden (ok, über das Panthenol lässt sich sicher streiten, aber das ist so gering enthalten, dass es zumindest bei mir nichts ausmacht. Vitamin E stabilisiert die Öle noch zusätzlich. Bei mir hat bis jetzt alles problemlos gehalten, ohne umzukippen).


Soweit das Rezept, ich hoffe, der ein oder andere kann etwas damit anfangen =)

Der Teebaumölgeruch verflüchtet sich leider mit der Zeit, wahrscheinlich damit auch die Wirkung. 
Wer den Geruch nicht mag, kann natürlich auch andere Wirkstoffe oder ätherische Öle hinzufügen (aber vorsichtig, ätherische Öle reizen teilweise die Haut eher mehr, als dass sie helfen!)


Das Rezept liest sich vielleicht kompliziert, aber eigentlich ist es wirklich einfach. Ich hatte am Anfang auch Scheu vor dem Selberrühren, aber wenn man sich mal in die Grundlagen eingelesen hat, kann man nicht so viel falsch machen.
Im Prinzip ist die Abdeckpaste nur ein erweiterter Lippenpflegestift mit Pigment und der gehört wirklich zu den einfachsten Anleitungen, die sich so finden lassen ;)
Also: Nur Mut und ausprobieren!





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