Freitag, 6. Januar 2012
Gelesen: Das Lied von Eis und Feuer 1+2
Das Lied von Eis und Feuer ist eine Fantasyreihe aus der Feder des Autors George R.R. Martin.
Als großer Fantasyfreund bin auch ich nicht um die Fantasyserie herumgekommen, die momentan durch die Verfilmung einen kleinen Hype erfährt.
Passenderweise hatte ich auf die alte (!) Ausgabe der ersten beiden Bücher direkt Zugriff und begann erstmal zu lesen, bevor ich mir die Fernsehserie anschauen wollte.
Die Handlung spielt in einer in sich geschlossenen Fantasywelt, die klassisch mittelalterlich angelegt ist, die ersten beiden Bände kommen bis auf wenige Stellen sogar noch gänzlich ohne die typischen fantastischen Elemente aus:
Auf dem Thron der sieben Königslande sitzt Robert Baratheon, doch scheint dieser bereits zu wanken, als er Lord Eddard Stark von Winterfell zu seiner Rechten Hand beruft.
Die ersten Bücher "Die Herren von Winterfell" und "Das Erbe von Winterfell" beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Schicksal der Stark-Familie, eng verknüpft mit den Intrigen um den Thron. Einen vorerst eigenen Handlungsstrang erhält Daenerys Targaryen, eine der Letzten der alten Herrscherfamilie, die beim Sturz des alten Königs fliehen konnte. Dieser Handlungsstrang trifft sicher in späteren Bänden mit den anderen zusammen.
Die Handlung kurz zusammenzufassen (ohne dabei alles zu verraten) ist schwierig, da die ersten beiden Bücher (im Englischen nur das Erste, das für den deutschen Buchmarkt in der Mitte geteilt wurde) eher vorbereitend auf die Reihe wirken. Da das Hauptelement die Intrigenspielchen und Machtkämpfe um den Thron der sieben Königslande ist, werden zuerst einmal alle an diesem Spiel beteiligten wichtigen Personen vorgestellt. Die ersten 100 Seiten fand ich deshalb etwas langatmig, da die Perspektive wirklich nach jedem Kapitel wechselt und man so ein wenig Durchhaltevermögen braucht, bis man sich wirklich in die Handlung eingefunden hat und sich Spannung aufbaut.
Doch wenn man sich einmal eingefunden hat, läd diese Fantasywelt durchaus dazu ein, darin zu versinken, da die Personen schön plastisch gezeichnet sind und auch die Welt mit all ihren Details überzeugt.
Schön ist auch, dass Martin ohne Elben oder Orks auskommt. Ganz ohne Klischees und Vorhersehbarkeiten läuft zwar auch diese Handlung nicht ab, jedoch bieten alte Mythen, die sich teilweise als wahr erweisen, schöne Abwechslung.
Wichtig anzumerken ist vielleicht nocht: Kauft euch die alten Ausgaben, falls möglich oder gleich das englische Original! Laut diversen Kritiken bietet die Neuauflage, die es aktuell im Buchhandel gibt, eine grauenhafte Übersetzung mit eingedeutschten Namen (wer aus Jon Snow 'Jon Schnee' gemacht hat und aus King's Landing 'Königsmund' muss doch echt bescheuert sein >.<).
Die alten Ausgaben haben zwar noch diese wunderbaren Coverbilder, die mich etwas an billige Liebesgroschenromane erinnern, aber der Inhalt ist da wirklich wichtiger ;)
Mein Fazit: Wer keine großartig innovative Fantasy erwartete und sich mit klassischer Fantasy anfreunden kann und sich die Mühe macht, in die verschiedenen Perspektiven einzufinden, wird mit einer konsequent gut ausgearbeiteten Geschichte mit interessanten Figuren belohnt. Kein Riesenhighlight meiner Meinung nach, aber nette Lektüre für Zwischendurch.
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